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Der erste Eindruck ist entscheidend

Aktualisiert: 22. Aug.

Text Ursula Stauffacher, Konrektorin bsd. Bern


«Man hat nur einmal die Chance, einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen» - der Grundsatz, den die Lernenden in Detailhandel und Pharma-Assistenz gleich zu Beginn der Grundbildung lernen, gilt auch für die Berufsfachschule. Der Begrüssung und Einführung der neuen Lernenden wird grosses Gewicht beigemessen. Sie sollen sich in der neuen Schule willkommen fühlen und rasch zurechtfinden.


Der Schritt von der Volksschule in die Berufsbildung ist für die meisten Lernenden einschneidend und mit viel Aufregung und Unsicherheiten verbunden. Von einem Tag auf den anderen tauchen sie ein in die Erwachsenenwelt. Es gilt Schule und betriebliche Arbeit zu koordinieren. Das erfordert entsprechende Organisation und Planung. Schon der Weg nach Bern kann für Erstsemestrige herausfordernd sein. Fragen wie «Wo kaufe ich mein Zmittag ein?», «Wann erledige ich nach den anstrengenden Arbeitstagen meine Hausaufgaben?», «Werden mich meine neuen Klassenkolleginnen akzeptieren?» können zu Verunsicherung und Stress führen.


Gänzlich beseitigen kann die Berufsfachschule die Nervosität nicht. Aber die bsd. setzt alles daran, den jungen Menschen einen guten Start in den neuen Lebensabschnitt zu ermöglichen. Deshalb ist der erste Schultag primär dem Ankommen im ungewohnten Umfeld gewidmet. Die Lehrpersonen führen ihre Klassen durch das Schulhaus, erklären den Weg zu den Sporthallen und thematisieren die wichtigsten Regeln. Erste Teambildungsaktivitäten haben ebenso Platz wie das Erkunden des unmittelbaren Umfelds rund ums Schulhaus. Eine minutiöse Planung ermöglicht es, dass die Lernenden ihre Lehrmittel sofort beziehen können. Ein wichtiges Puzzleteil des Starttags ist der IT-Support. Seit alle Klassen mit digitalen Lehrmitteln, Teams und OneNote arbeiten, unterstützen die Informatiker gleich zu Beginn alle Klassen beim Einrichten der persönlichen Laptops. Wichtig ist der bsd. der direkte, wertschätzende Kontakt. Daher begrüsst der Rektor alle Klassen persönlich und zeigt ihnen dabei gleich das Mitwirkungsprinzip der Konferenz der Lernenden auf.


Müde, voller neuer Eindrücke verlassen die Lernenden nach dem so gestalteten Starttag die bsd. Ein erster Schritt ist getan, das Eis ist hoffentlich gebrochen. Abgeschlossen ist der Prozess noch lange nicht. Alle Mitarbeitenden der bsd. erklären auch weiterhin, was in der Fülle des ersten Tages nicht aufgenommen werden konnte, und fördern das Wir-Gefühl in der Klasse und im Schulhaus.


Auch für das Team der Schulverwaltung bereitet sich lange und intensiv auf die Startwoche vor.

Was es für die Mitarbeitende des Sekretariats bedeutet, rund 400 neue Lernende willkommen zu heissen, erzählt Daniela Künzi, Leiterin Administration der bsd. im Interview.



Wann beginnen eure Vorbereitungen für das neue Schuljahr?

Die Stundenplanung beginnt bereits im November des Vorjahres. Auch die Überarbeitung von Drucksachen und digitalen Dokumenten wird frühzeitig in Angriff genommen. Trotzdem konzentriert sich dann vieles auf die Sommerzeit. Da uns eine gute Durchmischung der Klassen wichtig ist und Lehrverträge zum Teil noch in den Sommerferien abgeschlossen werden, erfolgt die definitive Klasseneinteilung in der ersten Sommerferienwoche. Bei den Lehrmitteln sieht es ähnlich aus: Die Vorabklärungen werden im Frühling getroffen, die definitive Bestellung lösen wir im Sommer aus, wenn die Lernendenzahlen bekannt sind. Kurz vor Schuljahresbeginn erfordert das geordnete Bereitstellen der unzähligen Lehrmittel-Taschen einen grossen organisatorischen und physischen Effort.


Was macht das Verwaltungsteam, um optimal auf die neuen Lernenden vorbereitet zu sein?

Zusätzlich zu den regulären Teamsitzungen thematisieren wir die Startwoche an einer speziellen Besprechung. Wir verteilen die Aufgaben und sorgen dafür, dass alle auf dem gleichen Wissensstand sind. In der Startwoche sind alle sehr eingespannt. Oft sind wir irgendwo im Schulhaus beschäftigt. Umso wichtiger ist es, dass alle auch über ihr reguläres Fachgebiet hinaus Auskunft erteilen können.


Das tönt nach viel Aufwand im Vorfeld. Was gibt es während der Startwoche zu erledigen?

Vormittags begrüssen wir die neuen Lernenden im Eingang der bsd. Wir erklären ihnen den Weg zum Schulzimmer und beantworten bei Bedarf gleich erste Fragen.Um den Lernenden möglichst rasch einen Ausweis zu erstellen, werden sie im Verlauf des ersten Schultags von zwei Mitarbeitenden fotografiert.Eine Person ist mit der Abgabe der Lehrmittel beschäftigt. Zudem häufen sich in der Startphase die Fragen am Schalter, am Telefon und per Mail. Das Team der Administration arbeitet auf Hochtouren, um alle Anliegen entgegenzunehmen und zeitnah zu bearbeiten.


Lohnt sich für euch der grosse Initialaufwand?

Auf jeden Fall! Eine freundliche Begrüssung ist die Visitenkarte der bsd. Und je besser die neuen Klassen beim Start informiert sind, desto reibungsloser verläuft die spätere Zusammenarbeit. Das ist für uns ein Gewinn und die Lernenden können ihre Energie ins Lernen investieren.


Merkt ihr am Schalter der Verwaltung einen Unterschied zwischen neuen Lernenden und solchen des 2. und 3. Lehrjahrs?

Ja. Während die 2.- und 3.-Lehrjährler selbstbewusst und zielsicher eine Auskunft verlangen, stehen die Erstsemestrigen noch schüchtern am Schalter. Oft fällt es ihnen schwer, klar zu formulieren, was sie möchten («Meine Mutter schickt mich, ich brauche irgend so eine Bestätigung»). Auch die zurückhaltende Lautstärke macht die Kommunikation nicht immer einfach. Und obwohl die Jugendlichen viel Erfahrung mit dem Handy haben, ist ihnen anzuhören, dass sie noch nicht oft professionelle Telefongespräche geführt haben.


Was möchtest du den neuen bsd.-lern mit auf ihren Weg geben?

Ich wünsche ihnen, dass sie den Elan der ersten Zeit beibehalten können. Hoffentlich lassen sie sich von allfälligen Stolpersteinen nicht entmutigen, sondern wachsen daran. Aus überwundenen Hindernissen entstehen Erfolgserlebnisse, auf die sie stolz sein dürfen, und die ihnen nicht nur fürs QV, sondern fürs Leben nützen.Und natürlich freuen wir uns, wenn wir über die Grundbildung hinaus Kontakt zu ehemaligen Lernenden haben, sei es in der Weiterbildungsabteilung oder als spätere Berufsbildner und Berufsbildnerinnen.


Die bsd. Bern heisst alle neuen Lernenden herzlich willkommen. Wir freuen uns auf Sie!

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