Die Sozialpartner des Kantons Bern besprachen anlässlich der Sozialpartnergespräche vom 25. August 2022 gemeinsam mit Regierungsrat Christoph Ammann die aktuelle energiepolitische Lage.
Die Sozialpartner sind sich der gemeinsamen Verantwortung bewusst und überzeugt, dass grosse Anstrengungen notwendig sind um der aktuellen Krise begegnen zu können. Wir unterstützen den Regierungsrat in seinen Bemühungen diese Krise zu meistern und Schaden vom Kanton Bern, seiner Bevölkerung und seiner Wirtschaft abzuwenden.
Dank grosser Energieunternehmen mit eigener Produktion ist die Situation im Kanton Bern für die Bevölkerung vergleichsweise gut. Die Preise bleiben im Monopolbereich weitgehend stabil. Grosskunden, die sich auf dem freien Markt versorgen können, müssen aber mit empfindlichen Preiserhöhungen rechnen, die zu einer existenziellen Bedrohung werden können. Die Preise sind um den Faktor 10 gestiegen. In Einzelfällen verweigern die Stromversorger gar neue Lieferverträge.
Die Sozialpartner sind besorgt über die drohende Versorgungsknappheit und die hohen Energiepreise. Die verfügbaren Informationen sind unvollständig und machen klare Aussagen schwierig. «Fahren auf Sicht» erschwert Entscheide mit mittel- und langfristigem Horizont. Eine allgemeine Verunsicherung drückt auf die Stimmung. In dieser Situation ist eine klare Kommunikation durch die Bundes- und die kantonalen Behörden wichtig. Die Sozialpartner begrüssen die Einrichtung eines Sonderstabes Energie durch den Regierungsrat, mit dem Informationen gesammelt, aufbereitet und weitere Massnahmen geplant werden können.
Die Sozialpartner legen Wert darauf, dass die Akteure der Wirtschaft im Kanton Bern
möglichst schnell und möglichst umfassend über die aktuelle Lage, die möglichen
Entwicklungen sowie geplante Massnahmen informiert werden. Das ist wichtig für die Entscheidungsprozesse in den Unternehmen.
Aufgrund lückenhafter Daten ist es im Moment schwierig, konkrete politische Entscheide zu fällen, um den Energiemarkt wieder in geordnete Bahnen zu lenken. Verschiedene Optionen kamen bei den Gesprächen auf dem Tisch. Es liegt am Regierungsrat – allenfalls in Absprache mit dem Bund – die nötigen Instrumente bereitzustellen.
Im Wissen, dass viele Entscheide auf Bundesebene fallen, unterstützen die Sozialpartner den Regierungsrat bei seinen Bemühungen um einen guten und schnellen Austausch mit den Bundesbehörden.
Für weitere Informationen
Daniel Arn, Präsident Handels- und Industrieverein des Kantons Bern, 079 330 31 75
Corrado Pardini, Präsident Gewerkschaftsbund Kanton Bern, 079 375 60 94
Lars Guggisberg, Direktor Berner KMU, 034 420 65 65
Hans-Jörg Rüeggsegger, Präsident Berner Bauernverband, 079 393 87 50
Christoph Zimmerli, Geschäftsführer Verband Berner Arbeitgeber, 058 200 35 00
Ruedi Flückiger, Geschäftsführer Kaufmännischer Verband Bern 079 223 30 87
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