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Visualisierung – eine Brücke, die Menschen und Ideen miteinander verbindet

Seit einigen Monaten arbeiten wir vom Kaufmännischen Verband mit Stephanie Gerteis zusammen und bieten gemeinsam das Seminar «Visualisieren beim Präsentieren» an.

In einem spannenden Gespräch zum Thema Visualisierung hat uns Stephanie Einblicke in ihre Sichtweise und Methodik gegeben. Wir freuen uns, diese wertvollen Erkenntnisse nun mit Ihnen zu teilen und Sie zu inspirieren, die Welt der Visualisierung auf eine neue Weise zu entdecken.


Was bedeutet Visualisieren für Dich persönlich?

Ich arbeite so gerne mit Bildern! Unsere Welt ist oft überladen mit Texten, die immer gleich aussehen und am Ende bleiben sie nicht wirklich beim Betrachter oder Leser hängen. Bilder hingegen erzählen Geschichten, welche bei uns Emotionen wecken und dadurch bleibt ein Inhalt nachhaltig in Erinnerung.


Wenn wir Bilder in unsere Kommunikation einbauen, wird unsere Botschaft nicht nur interessanter, sondern auch merkfähiger. Beim Visualisieren werden nämlich die linke und die rechte Hirnhälfte aktiviert. Das hilft uns, Informationen zu verknüpfen und so können wir sie uns besser merken. Beim Präsentieren lassen sich Visualisierungen wunderbar vielfältig einsetzen! Man präsentiert viel dynamischer und generiert dadurch eine Menge Aufmerksamkeit. Die Präsentation wird zum Erlebnis.

Wenn wir etwas visualisieren, schaffen wir Klarheit und bekommen schneller einen Überblick über ein Thema. So wird Komplexität reduziert und dadurch der Zugang zum Inhalt (zur Botschaft) erleichtert.


Ich finde, Visualisieren hat etwas mit Qualität und mit Wertschätzung zu tun. Wenn jemand Visualisierungen macht und einsetzt, verbessert sich die Qualität der Kommunikation. Und ich finde auch, dass es eine wertschätzende Handlung ist. Man macht sich die Mühe, etwas darzustellen, sodass es dem Gegenüber leichter fällt, sich damit zu beschäftigen. Es soll einfach und spannend sein und das Interesse wecken.

Visualisierungen funktionieren super als Kommunikations-Booster! Sie regen das Denken an, fördern Ideen und den Austausch. Sie machen unsere Gedanken sichtbar und somit greifbar. So werden teilweise auch Fragen, Unklarheiten oder neue Lösungsansätze sichtbar gemacht. Im Dialog hilft uns das, diese Unklarheiten oder neuen Ideen aufzunehmen und zu verarbeiten.


Welche Rolle spielt Visualisierung in Deinem beruflichen oder persönlichen Alltag?

Eine sehr grosse 😉 Ich bin jetzt seit fast 8 Jahren bei der innovation-factory und beschäftige mich mittlerweile täglich mit dem Thema Visualisieren. Ich habe schon immer gerne gezeichnet und gemalt, allerdings war das lange nur ein Hobby. Seit ich mich beruflich damit auseinandersetze, habe ich nochmals einen ganz anderen Zugang zum Zeichnen bekommen.

Visualisieren verbinde ich persönlich tatsächlich eher mit Arbeit. Es ist mein Beruf. Zudem geht es beim Visualisieren um Kommunikation, nicht um Kunst – ich bezeichne mich deshalb auch nicht als Künstlerin. In meinem persönlichen Alltag darf es auch mal «nur chli mölele» sein. Da geht es aber selten darum, einen bestimmten Inhalt zu vermitteln. Im beruflichen Alltag spielt die Übersetzungsarbeit eine grosse Rolle. Zum Beispiel frage ich mich: Wie mache ich die Essenz einer Strategie sichtbar und wie kann ich die abstrakten Inhalte einfach und verständlich darstellen? Es geht also oft darum, wie ich abstrakte und komplexe Themen in eine möglichst konkrete und vereinfachte Form transportieren kann.


Welche Tools oder Software nutzt Du für Visualisierungen und warum?

Wenn ich auf Papier visualisiere, mache ich das meist auf grösseren Formaten wie dem Flipchart oder der Pinnwand. Entsprechend nutze ich Marker und Stifte, die dafür gemacht sind. Die Marke Neuland mag ich sehr. Fürs Färben bevorzuge ich Pastellkreiden. Ich mag Kreiden lieber als Wachsblöcke oder fette Filzstifte. Bei Kreiden gibt es eine weiche, gleichmässige Färbung und man kann schnell grosse Flächen colorieren.

Für digitale Bilder benutze ich mein iPad. So kann ich mit dem Apple Pencil ebenfalls von Hand zeichnen, aber eben auf dem Display und nicht auf Papier. Natürlich gibt es auch andere Tablets und Grafik-Devices, die super für digitales Zeichnen sind. Mir war vor allem wichtig, dass ich direkt auf dem Bildschirm zeichnen kann und mobil bin. Ich wollte also kein Gerät, das noch einen separaten Bildschirm oder Ähnliches braucht.

Ich arbeite fast ausschliesslich mit dem Programm Procreate. Das ist ein pixelbasiertes Zeichnungsprogramm, das sehr viel kann und doch einfach zu bedienen ist. Ich weiss von einigen anderen, die digital zeichnen, dass sie auch Procreate nutzen.


Welche Techniken oder Methoden wendest Du an, um komplexe Daten oder Ideen visuell darzustellen?

Reduzieren ist sehr wichtig. Was ist wesentlich? Und die W-Fragen: Wer will wem was wie (wo) vermitteln. Erst frage ich mich, was ist das Ziel. Welche Informationen habe ich und wie/wo wird die Visualisierung eingesetzt. Ich kläre das Setting.

Dann schaue ich, in welchem Kontext möchte ich die Visualisierung gestalten. Um welches Thema handelt es sich? Geht es um einen Prozess, geht es darum, die Zielgruppe emotional abzuholen oder sollen Ideen und Lösungen generiert werden?

Ich frage mich: Welche Bilder, welche Symbole setzen den visuellen Anker?

Das mache ich, wenn ich selbst etwas vermitteln möchte (in unseren Seminar zum Beispiel), aber auch wenn ich die Übersetzungsarbeit für andere leiste (wenn ich zum Beispiel eine Strategie oder eine Vision für eine Firma visualisiere).


Was sind die grössten Herausforderungen, denen Du bei der Visualisierung begegnest? 

Hm. Das ist oft mein innerer Perfektionist. 😉 Beim Visualisieren muss es nicht perfekt sein, es sollte eher schnell und effizient sein. Da stehe ich mir aber manchmal immer noch selbst im Weg und verliere mich in zu vielen Details.

Wenn ich mich in einem Thema wirklich nicht gut auskenne, dann kann es auch schwierig sein, eine passende Symbolik (also passende Visualisierungen) zu wählen. Man kann etwas nur dann symbolisch oder vereinfacht darstellen, wenn man es versteht oder kennt.

Zum Teil ist es auch eine Herausforderung, vielleicht eher eine spielerische, mir neue oder andere Symbole zu suchen, damit ich nicht immer die gleichen verwende. Ein Beispiel ist die klassische Glühbirne, die oft das Symbol für eine Idee darstellt. Die kennt jeder und sie passt sehr gut zur «Idee». Aber da reizt es mich teilweise, ein anderes cooles Symbol zu finden und einzusetzen, das auch als «Idee» verstanden wird, allerdings ein bisschen origineller daherkommt.



Wie stellst Du sicher, dass Deine Visualisierungen verständlich und zugleich präzise sind?

Ich frage mich, wer die Zielgruppe ist. Sind das zum Beispiel Lehrpersonen oder Aussendienstler, IT-Fachleute oder Führungspersonen (etc.)? Sind sie es gewohnt, mit abstrakten Themen zu arbeiten oder nicht? Welche Begrifflichkeiten sind wichtig? Dann passe ich die Symbolik meiner Bildsprache entsprechend an.

Ich achte darauf, dass meine Visualisierungen übersichtlich und ansprechend gestaltet sind. Und wenn möglich, baue ich gerne wiedererkennbare Elemente ein, sodass sich die Zielgruppe von der Visualisierung angesprochen und abgeholt fühlt. Das kann vieles sein: Beispielsweise ein Logo oder etwas, das die Mitarbeitenden kennen und die Firma auszeichnet.   


Was inspiriert Dich bei der Gestaltung von Visualisierungen? 

Es klingt kitschig, aber was mich immer inspiriert und motiviert, ist die Freude am Bild. Wenn man zum Beispiel in einem Seminar etwas mit einer eigenen Visualisierung präsentiert, dann finden das immer alle toll. Es braucht nicht viel, um viel Wirkung zu erzielen. Bilder schaffen Aufmerksamkeit. Wenn man Visualisierungen in eine Präsentation einbaut, dann spürt man, wie die Teilnehmenden «mehr» wollen 😉


Wie misst Du den Erfolg einer Visualisierung?

Das ist eine gute Frage! Oft an der Reaktion auf die Visualisierung. Wenn jemand zu mir kommt und so etwas sagt wie: «he, das ist so grossartig gemacht, ich schaue mir das so gerne an» oder «das Bild hilft sehr, sich im Thema zu orientieren und es macht Freude, damit zu arbeiten».

Wenn meine Visualisierungen aufgehängt werden und noch lange eine visuelle Begleitung sein dürfen.

Eine Visualisierung ist sicher auch dann erfolgreich, wenn sie viele neue Ideen auslöst, wenn sie selbst inspirierend ist.


Glaubst Du, dass Visualisierungen in Zukunft eine noch grössere Rolle spielen werden? Warum?

Ja, da bin ich fest überzeugt. Schon jetzt merke ich einen spürbaren Unterschied zu früher. Visualisierung oder «selber visualisieren» ist bekannter geworden, wird immer häufiger eingesetzt und der Mehrwert davon wird erkannt. Nach der Coronazeit, in der ja sehr vieles online stattgefunden hatte, hat die Tendenz hin zu «selber machen, von Hand gestalten, persönlich austauschen» wieder zugenommen. Wer mit Visualisierungen arbeitet, merkt selbst, dass es einfacher ist, Inhalte zu verstehen und sich zu merken. Das wird bestimmt noch mehr zunehmen in den nächsten Jahren.


Welche Tipps würdest Du jemandem geben, der gerade anfängt, sich mit Visualisierungen zu beschäftigen?

Komm zu mir ins Seminar! 😉 

Vielleicht möchtest du gerne selber Visualisierungen einsetzen, weisst aber nicht wo du anfangen sollst.. Vielleicht hast du auch das Gefühl, dass du nicht zeichnen kannst oder keine Ideen hast, wie du etwas umsetzen kannst..

Bei mir im Seminar geht’s genau darum: Wo fange ich am besten an, welche Techniken helfen mir, wie bringe ich meine Gedanken aufs Papier. Du baust deinen eigenen Bilderwortschatz auf, verlierst deine Hemmungen und gehst mit vielen Ideen und Inspirationen nach Hause!

Beim Visualisieren ist es wie mit einer neuen Sprache oder einem neuen Musikinstrument. Man muss üben, damit man besser wird. Am Anfang ist es hilfreich, wenn dir jemand zeigt, wie es geht. Lass dich von mir inspirieren! Visualisieren macht Spass und es lohnt sich IMMER.

Ausserdem hat ein Seminar im Vergleich zu Büchern oder Online Angeboten DEN Vorteil: du kannst immer nachfragen und dich so mit Feedback laufend verbessern.

… in meinem Kurs findest du heraus, wie dir dieser Frosch beim Visualisieren helfen kann 😉




Über Stephanie Gerteis


Stephanie Gerteis ist leidenschaftlich überzeugt von der Wirkungskraft der Visualisierung. Ihr vielfältiger Hintergrund in der Sozial-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie bietet ihr ein tiefes Verständnis für die Komplexität menschlichen Verhaltens und zwischenmenschlicher Dynamiken. In ihrer mehr als fünfjährigen Tätigkeit im Bereich der Mitarbeiterforschung in einem Marktforschungsinstitut – wo sie unter anderem als Programmiererin arbeitete – entwickelte sie ein besonderes Gespür für das Visualisieren von Daten und Erkenntnissen. Sie versteht es, komplexe Informationen so aufzubereiten, dass sie nicht nur verständlich, sondern auch wirkungsvoll sind. Durch ihre vielseitige Berufserfahrung und ihr tiefes Verständnis für die menschliche Psychologie hat Stephanie ein intuitives Gespür dafür, wie Visualisierungen nicht nur informieren, sondern auch inspirieren können.

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